Portrait: Kai Stania, Produktdesigner

Der Raum ist nicht genug
Gestaltung ist alles

Kai Stania begann Architektur zu studieren um mehr über die Geheimnisse der Räume zu erfahren: ihre Größe, Form, Belichtung, Konstruktion und Verbindung zu anderen Räumen. Mehr jedoch interessierte er sich für die Dinge, die den Raum ausfüllen und mit dem Raum an sich in eine Beziehung treten. So entwarf er die Einrichtung seiner Wohnung selbst. Sowohl der Raum als auch seine Einrichtungen treten in Kommunikation mit dem Nutzer und lösen bei diesem eine Reaktion aus. Genau diese direkten Reaktionen auf die von ihm entworfenen Produkte interessieren Kai Stania.

Parallel zu seinem Studium der Architektur an der TU Wien begann er ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse für Produktdesign Ron Arad. Will Alsop war Architekturprofessor von Kai Stania, an dessen Institut er zehn Jahre gearbeitet hat. Auslandsaufenthalte führten ihn an die University of Michigan sowie in das Architekturbüro Alsop & Störmer Associates in London. Design- und Architekturprofessor hatten einen starken Einfluss auf Kai Stania, der nach seinen Studien begann für bene Büromöbel Serienprodukte zu gestalten und entwickeln.

„Wien ist ein wunderbarer Ort um dort zu leben“, so Kai Stania. In Wien ist er mit der Gründung seines eigenen Designbüros 2002 nun endgültig angekommen. Dies liegt wohl auch daran, dass er sein Büro- und Wohnhaus in den bewaldeten Hügel mit Blick auf die Stadt selbst entworfen hat.

Am liebsten würde Kai Stania sofort mit dem Bau seines nächsten eigenen Hauses beginnen. Hauptsächlich aus dem Grund, um neue Raum und Wohnerlebnisse zu testen und um über neue Produkte nachzudenken. Es ist diese innere Unruhe „Neues“ zu generieren, die ihn antreibt. Und es sind die Reaktionen der Menschen auf seine Produkte, die ihn interessieren, besonders ist es die Freude, wenn seine Produkte Gefallen finden.

So ist Kai Stania derzeit mit der Gestaltung ganz unterschiedlicher Erzeugnisse beschäftigt, wie Sanitärkeramiken, einem Füllfederhalter, einer Uhr, einer neuen Cerruti-Collection und wieder einem Stuhl, nachdem erst im Oktober Rolf Benz 226 ein konfigurierbarer Polsterstuhl vorgestellt wurde.

Den Kopf ausgefüllt mit kreativen Gedanken und vielfältigen Aufgaben ist einzig seine Familie sein Ruhepol. Wie die Vielfalt seiner Aufgabenstellungen letztlich die Handschrift von Kai Stania im fertigen Produkt zeigt, ist es ihm gelungen Leidenschaft, Produktivität und Familie zu vereinen.