Architekturbiennale Venedig 2012

Deutscher Beitrag
13. Internationale Architekturausstellung
La Biennale di Venezia
29. August – 25. November 2012

Die Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen ist in Deutschland zur wichtigsten Aufgabe der Architekten geworden. Großmaßstäbliche Schrumpfungs- und Umlagerungsprozesse müssen gesteuert werden, die gigantischen Baumassen der Nachkriegszeit stehen zur Sanierung an. Die in der Bausubstanz gespeicherten Energien und Ressourcen – auch die inhaltlichen, kulturellen, sozialen und historischen – müssen neu bewertet werden. Mit dieser Situation setzt sich der deutsche Beitrag für die Architekturbiennale in Venedig 2012 auseinander.

Reduce/Reuse/Recycle: Diese drei Begriffe bilden die ‘Abfallhierarchie’ ab. Danach ist der jeweils geringste, effizienteste Eingriff der beste. Vermeidung steht an erster Stelle, dann die möglichst direkte Weiterverwendung, erst an dritter Stelle kommt die materielle Umformung durch Recycling. Mit dieser Logik lässt sich auch zum Umgang mit bestehenden Gebäuden ein neues Wertesystem aufstellen: Je geringer die Änderung des Bestands und die dabei eingesetzte Energie, umso besser ist der Prozess, auch im Sinne der energetischen Effizienz. Architekten finden sich bei einer solchen Herangehensweise in der ungewohnten Rolle als Interpreten und Entwickler des Vorhandenen wieder, eine Rolle, die dem noch immer vorherrschenden Autorendenken dieses Berufsstands diametral entgegenläuft. Umbau ist einfach nicht attraktiv: Das zeigt sich am spärlichen Interesse für alltägliche Umbau- und Sanierungsprojekte, an fehlenden theoretischen Grundlagen und einer generellen Spracharmut und negativen Konnotation des Themas, aber auch an der berufspolitischen Praxis.

Die Betrachtung der bestehenden Architekturen als materielle, inhaltliche und formale Ressource lässt – je nach Eingriffstiefe – ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Herangehensweisen zu: von der Reparatur bis zur Neuorganisation, Ergänzung und vollständigen Überformung. Die in der Ausstellung vorgestellten 16 Positionen und Strategien zeigen das hohe schöpferische und architektonische Potenzial, das in einem affirmativen Umgang mit Bestand liegt. Reduce/Reuse/Recycle zeigt Projekte und Haltungen von Architekten, die den Bestand positiv aufnehmen und verstärken, die das Vorhandene als Inspiration und Anstoß zur Weiterentwicklung begreifen.

Der Generalkommissar des deutschen Beitrags zur Architekturbiennale 2012, der Münchner Architekt Muck Petzet, beschäftigt sich in seiner beruflichen Praxis und Lehre intensiv mit Umbaustrategien. Sein  Beitrag wurde in einem Wettbewerbsverfahren aus über 70 Konzept-einreichungen ausgewählt. Die Ausstellungsgestaltung hat der Designer Konstantin Grcic übernommen. Die Fotografin und Künstlerin Erica Overmeer wird mit ihrem auf den Alltag und Kontext der Architektur gerichteten Blick die Ausstellung prägen. Der von Muck Petzet und Florian Heilmeyer herausgegebene Katalog wird von Thomas Mayfried gestaltet. Für die Projektleitung und die Redaktion ist die Kulturmanagerin Sally Below verantwortlich, die schon zwei deutsche Beiträge in Venedig begleitet hat.

Gefördert wird der Beitrag durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Kontakt / Pressekontakt

Projektmanagement / Kommunikation
sally below cultural affairs
Viola van Beek
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biennale2012@sbca.de

Weitere Infos gibt es unter dem Link www.labiennale.org sowie unter
www.reduce-reuse-recycle.de.

„Das Zimmer 2020“

Kick off in München + Workshop bei Häfele in Nagold

Der Vorstand des Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerk entwickelt mit Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften München unter der Leitung von Prof. Ruth Berktold das Zimmer der Zukunft 2020 für junges Reisen. Das Unternehmen Häfele ist der zweite Partner in diesem Projekt und wird die Idee in einem Mock-up realisieren. Die Beschläge des Unternehmens sind in dem 1:1 Zimmermodell zu entdecken.

Projekt Kick-off war bereits am 17.07. in der Jugendherberge München Park mit einer Vorstellung der Projektpartner und der Aufgabenstellung.

Am 24.07. besuchten die teilnehmenden Studenten Häfele in Nagold. Nach einer Betriebsbesichtigung wurden sie im Functionality-Cube von Häfele auf der Landesgartenschau in die neusten Beschlagstechniken eingeweiht. In einem kleinen Workshop wurden die unsichtbaren Mechanismen zum klappen und falten von Möbel und Architekturelementen eingehend untersucht. So kann ein Bett mehr als ein Bett sein und jede Wand-, Boden-, und Deckenscheibe kann mit ungeahnten Funktionen belegt werden.

Am gestrigen 31.07. haben sich die Teilnehmer die Jugendherbergen Possenhofen und Lenggries angesehen. Dort erlebten Sie die jeweiligen Angebote der Häuser für die Gäste und erhielten einen Einblick in die Prozesse des Housekeeping.

ap35 hat das Projekt initiiert und koordiniert alle Beteiligte. Dabei tragen wir Sorge für die Qualität der Ergebnisse. In der Realisierung koordiniert ap35 als Projektsteuerer den Anspruch der Jugendherberge und die Produktion von Häfele, als ausführendes Unternehmen. Darüber hinaus begleiten wir die PR-Kampagne der Jugendherberge.