Thema: Portrait Markus Walder

Von Einem der auszog um die Südtiroler Bauwirtschaft in die Welt zu tragen.
Markus Walder, Leiter International Trade Support und Vizedirektor der EOS.

In Südtirol überlagern sich zwei Kulturen – die deutschsprachige Kultur aus dem Norden und die italienische Kultur aus dem Süden. Obwohl die Autonome Provinz Bozen Südtirol eine italienische Region ist, zieht es die Mehrheit der jungen Leute zum Studieren nach Innsbruck, München und Wien. Die Nähe zu Bozen ist dafür sicherlich ein Grund. Die Freie Universität Bozen wurde erst 1997 gegründet. So ist es verständlich, dass sich in den Jahren davor eine große Gemeinde junger Südtiroler dort traf.

Markus Walder war auch einer von ihnen. Heute erschließt er als Vizedirektor der EOS. – Export Organisation Südtirol und Leiter International Trade Support für Südtiroler Unternehmen weltweit neue Märkte. Ihm ist es zu verdanken, dass Unternehmen der Südtiroler Bauwirtschaft durch die Plattform alpitecture in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen u.a. als Unternehmen, die qualitativ hochwertige Produkte herstellen wahrgenommen werden. Alpen Technologie Architektur sind die Themen der jährlich stattfinden Veranstaltung in Südtirol. Es sind auch Interessen von Markus Walder, die mit Beginn seines Studiums der Volkswirtschaft in Innsbruck geweckt wurden. Dort zog er in eine Wohngemeinschaft mit Studenten der Architektur. Es entwickelte sich eine Freundschaft, die sich über die Jahre mehr und mehr gefestigt hat. Nach seinem Abschluss 1998 nahm er eine Forschungstätigkeit am Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen auf bevor er als Marketing Assistant Business Development zur Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer nach London ging. Er vertrieb Fachkurse und Seminare an große Deutsche Wirtschaftsunternehmen wie Siemens, Bosch, der Deutschen Bank u.a., die in England Niederlassungen unterhalten. Parallel macht Markus Walder ein Diplom in Management Studies. 2000 wechselte er zu einer Unternehmensberatung in München und Zürich, die heute zu Oliver Wyman gehört. Dort konnte er seine Erkenntnisse als Volkswirt in der praktischen Tätigkeit, als Abteilungsleiter und Informationsresearch Manager bei der weltweiten Erhebung von Branchendaten, Wirtschaftsstrukturen, Marktanalysen etc. einbringen. München ist zu nahe an Südtirol. So lockte die Heimat mit Familie, Freunden und Bergen fast jedes Wochenende.

2003 begann Markus Walder ein international tätiges Unternehmen in Südtirol zu suchen, um seine Erfahrungen einzubringen. Eines der wenigen an weltweiten Märkten orientierten Unternehmen mit Standorten in Südtirol war zu der Zeit Hoppe. Als Marketingverantwortlicher für Italien, Österreich und Osteuropa des Herstellers für Beschlagsysteme betreute Markus Walder Architekten, um ihnen die Produkte näher zu bringen und neue Produkte zu entwickeln. Er lernte die Welt der Architekten durch Medienkampagnen in den Fachzeitschriften, in der Konzeption von Messeauftritten und direkte Beratungsgespräche kennen.

2007 fügten sich seine beruflichen Fäden aus der globalen Makroökonomie der Volkswirtschaft und dem Marketing eines Herstellers eines Produktthemas mit dem internationalen Engagement über Innsbruck, London und München zu einem Tau. Markus Walder wirkte als Vizedirektor beim Aufbau der neu gegründeten EOS. – Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen mit. Hier bringt er die theoretischen Analysen der weltweiten Märkte mit den Bedürfnissen der Südtiroler Unternehmen zusammen und hilft deren Mikroökonomie durch geeignete praktische Maßnahmen zu stärken. Die Zahl der international tätigen Unternehmen aus Südtirol wächst nun stetig.

Auch der Interessensfaden an Architektur hat sich zu einem Tau entwickelt. Die erwähnte Freundschaft mit dem Architekten, übrigens auch einem Südtiroler, ist gewachsen. Wohl auch, weil Markus Walder seine Frau über ihn kennen gelernt hat. Eine Architektin. Derzeit baut die junge Familie mit zwei kleinen Kindern ihr Eigenheim. Die Erweiterung eines bestehenden Gebäudes in einer gewachsenen Dorfstruktur. Dies erinnert an einen Workshop von alpitecture code 2-10. Das ist aber eine andere Geschichte.

alpitecture code 4-12 – Review & Results

Die Dokumentationen von alpitecture code 4-12 mit einer Zusammenfassung des alpitecture summit und den Ergebnissen der Workshops zu alpitecture code stehen „pdf-frisch“ als Nachlese zur Verfügung.


Review alpitecture summit 2012 – Dokumentation des 1. Kongresses über Alpen Technologie Architektur in Meran &
Results alpitecture code 4-12 – Die Ergebnisse der Workshops

alpitecture summit 2012

Erstmals fand unter der Marke alpitecture der eintägige Kongress in Meran statt. Mit großem Interesse folgten rund 150 Architekten und Experten den Vorträgen der Referenten zum Thema „Länderübergreifende Projekte in der Architektur der Alpenländer und darüber hinaus“. Jetzt liegt die Zusammenfasssung der Beiträge als Review mit dem Schwerpunkt Kommunikation in Architekturprojekten vor. Darin enthalten ist die Essenz der Vorträge der Keynote Speaker Kjetil T. Thorsen von Snøhetta und Prof. Tobias Wallisser von LAVA.

Unter der Moderation von Martin Mutschlechner, stadtlabor Innsbruck, referierten und diskutierten beim alpitecture summit 2012:

Prof. Oswald Zoeggeler, Studio Zoeggeler, Bozen – Unterschiede in der Architektursprache und der Erfolg von Gestaltungsbeiräten. | Felix Eisenbrand, Allmann Sattler Wappner, München – Architekturqualität trifft kulturelle Mentalität – von den Alpen über Spanien bis Kuwait. | Michael Obrist, feld72, Wien, Bozen – Motivation und Begeisterung tragen den Projekterfolg. | Oliver Baldauf, Baumschlager Hutter Partner, Dornbirn, Widnau, Wien – Die subjektive Auffassung von Qualität im Bauwesen. | Jens Oberst, KohlmayerOberst Architekten, Stuttgart – Vom Wettbewerb zur Realisierung. Wenn der Bauherr eine italienische Behörde ist. | Felix Bembé, Bembé Dellinger Architekten, Greifenberg – See ist nicht gleich See – Ein bayerisches Architekturbüro baut in Österreich, Italien und der Schweiz. | Heike Schlauch, raumhochrosen, Bregenz – Innenraumgestaltung. Klare Rahmenbedingungen – sicherer Projektverlauf? | Much Untertrifaller, Dietrich | Untertrifaller Architekten, Bregenz, Wien, St.Gallen – Differenzierte Kommunikation – regionale Unterschiede in der Realisierung von Projekten.


alpitecture code 4-12

Results sind die Ergebnisse der Workshops von alpitecture code 4-12.

31 international tätige Architekten waren vom 22.-25.03.2012 zu alpitecture code 4-12 nach Südtirol geladen. Ein Ideenworkshop zur Präsentation Südtirols auf der EXPO 2015 in Mailand bildete einen der Schwerpunkte des vielfältigen Programms, in welchem die Qualitäten des Landes auf Basis einer weiterentwickelten Tradition vermittelt wurden. Drei Gruppen arbeiteten parallel an Variationen der Aufgabenstellung. Die Ergebnisse des arbeitsintensiven Tages sind nun verfügbar.

Gruppe 1 – Konzeption eines Ausstellungspavillons
Die erste Gruppe konzipierte einen Ausstellungspavillon für Südtirol auf dem Gelände der EXPO. Im Diskurs der Aufgabe spaltete sich die Gruppe in zwei Teams. Beide Teams rückten das Thema Apfelanbau in den Mittelpunkt ihrer Pavillonkonzeption.

Gruppe 2 – Konzeption einer Ausstellungsfläche mit max. zwei stöckiger Nutzung
Auch die zweite Gruppe teilte sich in zwei Teams. Deren Aufgabenstellung war es auf weniger Fläche einen maximal zweistöckigen Pavillon zu entwickeln, der auch in einer Halle aufgebaut werden kann. Beide Teams legten den Schwerpunkt in eine Raumfolge, die in der Gestaltung emotional auf Südtirol einstimmt. Landschaft und Genuss bilden den Rahmen der architektonischen Inszenierung.

Gruppe 3 – Konzeption einer Intervention
Die dritte Gruppe hatte die Aufgabe eine Interaktion zu entwickeln, die während der EXPO 2015 auf Südtirol aufmerksam macht ohne eine standortgebundene Fläche in Anspruch zu nehmen.

Weitere Informationen sowie Results und Review zum herunterladen finden Sie unter www.alpitecture.com

Thema: Portrait Birgit Hansen

Dipl. Ing. Birgit Hansen
Inhaberin des Büros hansen innenarchitektur
Materialberaterin

Welche Anforderungen werden an die Baustoffe eines Kindergartens gestellt? Wieso wird die Optik eines Raumes heutzutage nicht mehr ausschließlich von Farben, sondern ebenso von spezifischen Materialien bestimmt? Wie schafft man den Überblick zwischen all den neuartigen Werkstoffen, die allesamt versprechen, besser, stabiler, moderner zu sein?

„Gestaltung sollte sich nicht selbst wichtig nehmen, sondern die Menschen, die mit ihr leben.“, sagt Birgit Hansen, die bereits seit 2005 Seminare für Planer und Bauherren hält, um ihnen eben diesen Material-Überblick zu ermöglichen. Da es zu intensiven Materialrecherchen innerhalb eines Architekturbüros oft an Zeit fehlt, gibt sie hier nachhaltigen Input, bringt Trends, Qualität und Gestaltungsmöglichkeiten näher, wie zum Beispiel durch Glasfiber verstärkte, biegsame Steinfurniere oder lichtdurchlässige Holzplatten – und sogar Entwicklungen auf Nanotechnologiebasis. Birgit Hansen behält dabei den Menschen und dessen – in den letzten Jahren stark gestiegene – Ansprüche stets im Auge. Sie berichtet von der zunehmenden Tendenz zu gesunden, natürlichen Materialien und wiederverwertbaren Kunststoffen.

Ein unglaublich breites Spektrum an Werkstoffen, die es gilt näherzubringen. Ihre Methoden dabei: Mitunter ungewöhnlich. Birgit Hansen hat ein sogenanntes „Material-Spiel“ entwickelt und herstellen lassen, das spielerisch die Neugier auf die Vielfalt der heute verfügbaren Materialien wecken soll. Beiliegendes Material-Heft dient zur eigenen Recherche. Wenn sie nicht gerade Seminare gibt, tanzt die sympathische Beraterin leidenschaftlich gerne Salsa. Und sammelt Materialproben, durch eine fortwährende Neugierde geführt.

Keine Frage: Birgit Hansen ist Innenarchitektin aus Überzeugung. Schon während des Studiums legt sie ihre ersten Material- und Oberflächensammlungen an. Sehr früh, bereits drei Jahre nach ihrem Hochschulabschluss gründet sie gemeinsam mit Stefan Ohlow das Büro OH-HA INNENARCHITEKTUR in Köln. Seit 1998 ist sie Inhaberin des Büros hansen innenarchitektur. Ihre Kompetenzen im Materialbereich werden unter den Kollegen immer bekannter, daraus entwickelt Hansen 2002 den Dienstleistungszweig Materialberatung.

Ihr zweiter Schwerpunkt, das Thema Badplanung, speziell die Badmodernisierung im Bestand, ist eng damit verbunden: Designer und Planer können sich dank des technischen Fortschrittes von den natürlichen Eigenschaften eines Materials lösen und diesem neue Nutzungen zuordnen. Beispiele dafür sind das wasserfeste Holzparkett, ausdrücklich für Nasszellen konzipiert sowie die mit Leder verklebten Feinsteinzeugfliesen – fußwarm und antibakteriell.

Sind multifunktionale Alleskönner also die Baustoffe der nahen Zukunft?
„Noch sind die meisten dieser Materialien zu teuer für den Markt.“, sagt Birgit Hansen. Dennoch scheint die „neue Ära“ der Raumgestaltung bereits angebrochen. Man darf gespannt sein.

Zusatzinfo: 2011 erschien Hansens „Praxis-Handbuch Badmodernisierung“ über die Besonderheiten beim Badumbau, beginnend bei der Bestandsaufnahme. Anhand von dargestellten Badtypen und aktuellen gestalterischen Trends enthält das Buch zahlreiche Hinweise zur Kundenberatung und zeigt zahlreiche Möglichkeiten zur technischen Ausstattung sowie zum Design des neugestalteten Bades auf.

Weitere Informationen zu Birgit Hansen und ihrer Arbeit sind unter folgendem Link zu finden: http://www.hansen-innenarchitektur.de

Junges Reisen – das Zimmer 2020

„Junges Reisen – das Zimmer 2020“
Mock-up für die BAU 2013 in München und ITB 2013 in Berlin.

Die Zielgruppe der Jugendherberge sind Jugendliche und junge Familien. Junge Erwachsene haben heute schon eine Vorstellung wie das Jugendherbergszimmer in 10 Jahren aussehen muss um für ihre eigene Familie und andere Jugendliche attraktiv zu sein. Daher sind Studenten in der besten Ausgangsposition um Ideen für die Zukunft zu entwickeln.
Der Vorstand des Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerk entwickelt mit Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften München das Zimmer der Zukunft für junges Reisen. Häfele wird diese Idee in einem Mock-up realisieren. Die Beschläge des Unternehmens sind in dem 1:1 Zimmermodell zu entdecken.

ap35 hat das Projekt initiiert und koordiniert alle Beteiligte. Dabei tragen wir Sorge für die Qualität der Ergebnisse. In der Realisierung koordiniert ap35 als Projektsteuerer den Anspruch der Jugendherberge und die Produktion von Häfele, als ausführendes Unternehmen. Darüberhinaus begleiten wir die PR-Kampagne der Jugendherberge.



 

 

Thema: Portrait Carsten Westermann

Türen sind zum öffnen da!
Carsten Westermann, Sales Director JELD-WEN.

Für die meisten Menschen sind Türen offen oder geschlossen. Die Unterscheidung von Gebäudeeingangstüren und Innentüren ist für den täglichen Nutzer selbstverständlich. Doch Türen können mehr. Dies erfahren Bauherren meist dann, wenn sie sich zwangsläufig mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Zum Glück gibt es Profis, die sich bis ins Detail bei Türen auskennen.

Einer der Profis, wenn nicht der Experte der Profis, ist Carsten Westermann. Er hat seine Leidenschaft zur Profession gemacht. Nach der Ausbildung zum Maschinenbautechniker arbeitet er bei einer Spezialfirma für Wintergartenbau in Osnabrück mit der technischen Entwicklung von Glasfassaden-Falttüren, sie sich über eine ganze Hausbreite öffnen lassen und den Innenraum zum Außenraum machen. Den Kunden war die technische Funktion des optimalen Öffnungssystems für ihren Wintergarten am Telefon nicht zu erklären. So verlagerte sich der Aufgabenbereich von Carsten in eine Außendiensttätigkeit. Mit dem technischen Wissen Nahe am Kunden wuchs sein Interesse an dieser Aufgabe. Er machte sich selbständig mit einer Handelsfirma für Fenster, Türen und Toren. Nach 5 Jahren wechselte Carsten zu einem führenden Hersteller von Fenster- und Türtechnik sowie Gebäudemanagementsystemen. Dort war er für den Vertrieb der technisch anspruchsvollen Produkte als Verkaufsleiter des Objektgeschäfts verantwortlich. Carsten erkannte, dass Architekten, Händler und Monteure eine unterschiedliche „Türsprache“ der Schloss- und Beschlagsysteme sprechen. Als Experte klärte er sie über die neu geltenden Europäischen Normen, Paniksysteme, Einbruchsicherheit, Barrierefreiheit etc. auf. Die Funktionsweise der Türen unterschiedlicher Nutzung stand bei den Schulungen im Mittelpunkt bevor deren technische Ausstattung erklärt werden konnte.
Türen öffnen Wege der Kommunikation. Eine einfache Erkenntnis. Warum also nicht die Türe in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen? Jetzt wurde Carsten klar, dass ihm die „Tür“ fehlt.
Letztlich wird das gesamte Türsystem mit Türblatt, Zarge und Beschlagsystem für die bautechnische Zulassung geprüft. Bisher befasste er sich mit nur 10% der „Türe“.
Bei JELD-WEN dem Marktführer mit einer sehr großen Produktpalette und einem breiten weltweiten Vertriebsfeld, sah er das Potential einer Neuausrichtung der Vertriebsstruktur. 2010 begann Carsten Westermann bei JELD-WEN als Verkaufsleiter Objektmanagement Deutschland. Seit 2011 existiert die neue Struktur. Jetzt kann sich Carsten wieder einer seiner weiteren Leidenschaften widmen. Neben seiner Familien ist es die Musik in allen Formen. Mit seiner Frau und den beiden Kindern lässt er kein Konzert und Musical in Nordrhein-Westphalen und Hamburg aus. Als größter U2-Fan überhaupt tingelt er zu jedem Konzert der Band manchmal auch auf seiner 650er Suzuki.
Musik hat Parallelen zu Türen. Denn Musik öffnet die Emotionen der Menschen. Ist das ein Zufall? Bei Carsten scheint sich wirklich alles um Türen und Kommunikation zu drehen.